- Nisa
- Nịsa,parthische Ruinenstadt in Turkmenistan, am Fuß des Kopet-Dag, rd. 20 km von Aschchabad entfernt, mit isoliert liegender Festung der Arsakiden, die den Namen Mithridatkirt trug (Name zur Zeit der Gründung im 3. Jahrhundert v. Chr. nicht bekannt). Die im 3. Jahrhundert n. Chr. nach Zerstörung aufgegebene Festung wird auch als Alt-Nisa von der bis ins 18. Jahrhundert bestehenden Stadt Nisa (Neu-Nisa) unterschieden. Um Nisa Überreste wohl von Höfen (v. a. Weingüter), die auf in Alt-Nisa gefundenen Registraturvermerken (auf Tonscherben, »Ostraka«) erwähnt werden. Stadt und Residenz erhielten in parthischer Zeit mächtige Lehmziegelmauern. Im südlichen Teil von Mithridatkirt lagen eine Rundhalle (Heiligtum) und ein massiver Lehmziegelturm (noch 6 m hoch), beide von rechteckig geführten Korridoren umgeben, sowie der Palast (wahrscheinlich 3. Jahrhundert v. Chr.). Im Norden der Festung lagen die Speicher, v. a. Weinkeller, und ein als Schatzkammer verwendetes viereckiges Gebäude (3. Jahrhundert v. Chr.) mit Innenhof und neun länglichen, versiegelten Räumen. Trotz der Plünderungen fanden sich u. a. (v. a. aus dem 3.-1. Jahrhundert v. Chr.) parthische Münzen, Teile von Metallgegenständen, zerschlagene Marmorfiguren in hellenistischem Stil, Terrakottastatuetten und rd. 40 Elfenbeintrinkhörner (Rhyta) des 2. Jahrhunderts v. Chr., die neben hellenistischen auch achaimenidische Motive zeigen.
Universal-Lexikon. 2012.